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Fotografie mit der Mavic Air Drone

GREETINGS FROM the Sky
GREETINGS FROM the Sky
Luftaufnahme, Haffen, Meer

Vor kurzem hatte ich schon einen Beitrag über meine Art der Videografie mit der DJI Mavic Air geschrieben. Um das Thema abzuschließen, will ich euch heute noch meine Herangehensweise an die Fotografie mit der Drone vermitteln. Da ich neu in der Welt der „Luftfotografie“ bin, musste ich mich erstmal ausgiebig mit dem Thema befassen. Deswegen erstmal noch ein paar allgemeine Worte.

Noch mehr Erfahrung mit der Drone

Die Drone sicher zu fliegen ist eine Sache, dann aber auch noch zu filmen oder fotografieren ist eben eine andere. Grundsätzlich hatte ich von Anfang an eine gewisse Vorstellung von dem, was ich mit der neuen Kamera umsetzen wollte. Das das am Ende alles gar nicht so einfach ist und viel Übung bedarf, hätte ich mir denken können. Auch war mir völlig unklar ob das „kleine Beast“ überhaupt die nötige Qualität liefern kann. Es geht wirklich nicht von jetzt auf gleich. Mittlerweile habe ich schon mehr als 100 Flüge und knapp 24 Stunden Flugzeit hinter mir. Ich kann euch sagen bei der Hälfte davon war das Material am Ende für die Tonne.

Wie im anderen Artikel geschrieben ist die Herangehensweise für Videos oder Fotos eine ganz andere. Das betrifft nicht nur die Filter oder die Einstellungen, sondern auch insbesondere die Art wie man mit der Drone fliegt. So will ich bei Videos möglichst gleichmäßig und ruhig fliegen, bei Fotos versuche ich allerdings so schnell wie möglich an den gewünschten Spot zu kommen, um genügend Zeit für Panoramas oder ähnliches zu haben. Die Flugzeit ist laut DJI auf 21 Minuten begrenzt. Ich komme meist nicht weiter als 16 Minuten. Dann blinken nämlich schon alle Alarmlampen und die Rückkehr wird besser eingeleitet. Bei einer Saison verwende ich meist gleich alle drei Akkus nacheinander. Ob Video oder Bilder – es macht auf jeden Fall Sinn sich vorher zu überlegen, wie die Einstellung am Ende aussehen soll. Auch ist es vom Vorteil sich vorher schon zu überlegen, in welche Richtung man fliegen will. In der Luft „schnell“ nach Motiven zu suchen kostet nur wertvolle Zeit. Generell empfiehlt es sich, wie in der Landschaftsfotografie auch, auf gutes Licht, Wolken oder andere Himmelserscheinungen zu warten.

 

Gegen die Sonne Haus
Martin auf dem Haus, Aufnahme mit DJI gegen Sonne – Panorama

Bilder mit der Mavic Air

Das Gerät bietet mehrere Modi für die Fotografie. Die für mich wichtigsten sind der Single Shot und die beiden Panorama Optionen – 180° (9 Fotos) oder Horizontal (21 Fotos). Auch die Belichtungsreihen sind für schwierige Lichtbedingungen interessant. Ich fotografiere immer im RAW Format und manuellem Modus. Als Hilfe kann man sich sehr leicht dem Histogramm bedienen, um die Belichtungszeit auch optimal einzustellen. Und das war es dann auch schon! Weiter unten findet ihr ein paar Screenshots von meinen Einstellungen in der DJI App. Ich habe die Style-Grundparameter (Sättigung, Kontrast, Schärfe) für Videos alle um 2 Punkte nach unten gesetzt. Das wirkt sich auch auf JPEG’s aus, falls man jene aktiviert hat. Es ist nicht möglich für Video und Fotos separate Einstellungen vorzunehmen. Im RAW Format macht es am Ende aber ohnehin keinen Unterschied, da die Bearbeitung in der Software erfolgt. Deswegen ist mir das an der Stelle auch egal. Die RAW Dateien wirken auf den ersten Blick sehr flau und ungesättigt. Was sich in diesem Vorher / Nachher Vergleich deutlich zeigt…

 

Keep on ridMex - vorherMA Fluss

 

Im Gegensatz zu den Videos, die in Bezug auf die Qualität absolut in Ordnung sind, man muss auch immer noch die Größe der Drone bedenken, ist die Qualität der RAW-Dateien auf Anhieb nicht wirklich berauschend. Das stellt man spätestens dann fest, wenn man die Dateien mit Lightroom oder Co. bearbeiten will und ein wenig in das Bild zoomt. Für Einzelfotos oder die Panoramen gilt gleichermaßen, dass Farbrauchen und kleine Artefakte auftreten. Mit der Nachbearbeitung kann man hier schon noch sehr viel herausholen. Alle Einzelaufnahmen würde ich aber wohl ungern im Großformat (größer als A4) drucken. Für das WEB – Instagram und so weiter – ist es aber absolut OK. Das große AHA kommt spätestens, wenn man sich die horizontalen Panoramas ansieht. Durch das Zusammensetzen der 21 Einzelbilder erhält man eine Bilddatei mit sehr großer Pixeldichte. Wenn man nun den passenden Ausschnitt setzt (Bei mir immer 3×2, 16:10, 2:1), hat man eine Datei, welche deutlich weniger Schwächen aufweist als die Einzelbilder.

 

 

Single Shot

Einzelaufnahmen finde ich am interessantesten bei extremen Perspektive. Das heißt z.B. frontal von oben oder im Tiefflug aus einiger Entfernung zum Objekt. Spätestens seit meinem Besuch beim Vulkan Chichonal hatte ich die neuen Möglichkeiten der Drone wirklich zu schätzen gelernt. Mit meinen anderen Kameras hätte ich niemals jene atemberaubenden Bilder vom grünen See aufnehmen können. Erst aus der Luft war durch das ungebrochene Licht die Farbe des Sees und das ganze Szenario erfassbar. Flughöhen von 100 – 200 Meter sind hier aus fotografischer (nicht gesetzlicher) Sicht sehr gut geeignet. Noch höher – bis 500 Meter – bekommt man dann schon eine Art Flugzeugeffekt. Da dabei sehr viel Batterieladung nötig ist, macht es erstens deswegen, und zweitens wegen den Flugeinschränkungen ohnehin keinen Sinn so hoch zu fliegen. Ist ungefähr so als würde man eine neue Stereoanlage kaufen, man dreht am Anfang halt mal auf um zu sehen was möglich ist. ;-) Unten findet ihr ein paar Bilder aus unterschiedlichen Flughöhen. Auf die Bildbearbeitung kann ich nicht im Detail eingehen, da es den Rahmen eines solchen Artikels sprengen würde. Grundsätzlich mögen die RAW’s allerdings weitaus mehr Kontrast als von anderen Kameras. Was den Dynamikumfang angeht sollte man keine Wunder erwarten. Die Schärfe ist auch weitaus höher zu setzen als normal.

 

500 Meter
+- 500 Meter

 

Panoramen

Für Landschaftsaufnahmen sind die Panoramafunktionen wie gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich die Mavic hier verhält. Leichte Windstöße oder Turbulenzen sind überhaupt kein Problem. Man sieht die Drone dann zwar etwas zappeln, aber im fertigen Bild macht das keine Problem. Jene gibt es nur bei Panoramas mit Wasser, z.B. am Meer. Hier muss man dann etwas Photoshop bemühen, um die Fehler auszubessern. Das horizontale Panorama verzerrt sich nach außen natürlich erheblich. Das ist eine Sache die mir nicht sonderlich gefällt, aber mit einem günstigen Schnitt kann man sich den gewünschten Hotspot aussuchen. Wie z.B. bei dem Bild oben mit dem verlassenen Haus geschehen. Ein 2:1 Schnitt funktioniert meistens sehr gut. Manchmal sind die 180° Panoramas auch ausreichend. Die Drone benötigt dafür wesentlich weniger Zeit. Ich setze meine Panoramas mit Lightroom zusammen, was mir die Möglichkeit gibt direkt an der größeren RAW-Datei zu arbeiten. Photoshop und Co. funktionieren natürlich auch und sind was die Geschwindigkeit angeht wohl die bessere Wahl.

Übrigens erstellt die Drone auch immer gleich ein JPEG Panorama, welches man sich in der Vorschau ansehen kann. Danach kann man entscheiden, ob man die Szenerie noch einmal von einer anderen Seite anfliegt. Das erste Bild der Serie ist immer jenes in der Mitte, deswegen sollte man sich gut überlegen, welchen Teil der Aufnahme man im fertigen Bild dort haben möchte. Gestichet wird zylindrisch oder kugelförmig. Bei mir ist es meist die Kugel die gewinnt. Aber auch hier wäre eine ausführliche Beschreibung für diesen Artikel wieder zuviel verlangt. Grundsätzlich unterscheidet sich die Bearbeitung kein Stück von einer Panoramaaufnahme mit einer „normalen“ Kamera.

 

Vulkan Chichonal - Mexiko Chiapas
Vulkan Chichonal – Mexiko Chiapas
Panorama Regenwald - Chiapas
Panorama Regenwald – Chiapas

 

Soviel von mir zum Thema. Mehr ist es wirklich nicht. Allen Einsteigern würde ich empfehlen zu Beginn mit der Drone einfach nur zu fliegen. Wenn die manuelle Steuerung dann keine Probleme mehr macht, kann man sich mit den Videos und Bildern beschäftigen. Im Menü der DJI-App kann man sich manchmal wirklich verlieren. Deswegen sollte die Flugsteuerung erstmal flüssig laufen. Von den Automatikmodi (Für Fotografie ohnehin nicht wirklich interessant) würde ich zu Beginn Abstand nehmen. Das Fluggerät macht hier manchmal wirklich komische Sachen. Die Menüauswahl für die Video-Fotografie habe ich übrigens auf eine der beiden freien Tasten am Controller gelegt. Somit geht das Menü mit einem Tastenklick direkt auf.

Den Artikel zum Thema Video mit der Drone könnt ihr -> HIER <- finden. Dort hat es auch ein schönes Video mit, wie ich denke, wunderschönen Aufnahmen aus Mexiko. Seht euch unbedingt den Vulkan am Ende an. ;-)

Ich hoffe der Artikel hat euch Spaß gemacht – ich freue mich schon auf meine nächsten Flüge in diesem schönen Land…

 

Seit kurzem habe ich auch die DJI OSMO Pocket mit in der Tasche. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr:

Osmo Pocket für die große Reise – Meine Meinung zur Minikamera – Review und Test

 

„Immer den Träumen hinterher!“

 

Euer Martin

 

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