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Sigma 17-70mm F2,8-4 DC im Dauertest

Sigma
Sigma
Sigma 17-70 auf Nikon

Mit den Kameras und Objektiven ist das immer so ein Sache. Mal ist man in das eine Glas „verliebt“, mal in das andere. Gerade eben hatte ich meinen Lightroom Katalog durchforstet, auf der Suche nach meinem Lieblingsobjektiv. Oder besser – dem Objektiv, welches ich am meisten in den vergangenen 3.5 Jahren verwendet hatte. Das Ergebnis hatte mich doch ziemlich erstaunt. Für knapp 25% meiner Aufnahmen hatte ich zum Sigma 17-70mm F2,8-4 gegriffen. Grund genug für mich einmal etwas detaillierter über die Linse zu schreiben. Ich hatte mir das Objektiv 2012 als Ersatz für mein Nikon 18-105mm gekauft. Dieses war am Kunststoffbajonet gebrochen. Kurz vor der großen Reise stand also noch eine Neuanschaffung an. Das Sigma war 2012 gerade frisch auf den Markt gekommen. So hatte ich es mir, ohne mich groß mit irgendwelchen Tests auseinander zu setzten, aufgrund der vielversprechenden Daten und dem verhältnismäßig günstigen Preis gekauft. Anbei im Text findet ihr eine kleine Auswahl von Bildern, welche mit diesem Objektiv entstanden sind.

 

Junge am Stock
Little boy – Venezuela – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC

 

Für ein Zoomobjektiv ist die Bildqualität, insbesondere die Schärfe, ganz hervorragend. Ein Zoom verleitet natürlich immer dazu sich seinen Bildausschnitt „heranzuholen“. Das liegt in der Natur der Sache. Für stilistisch markante Bilder und bessere Bildkompositionen verwende ich allerdings doch noch am liebsten meine Beine und wähle mir meine gewünschte Brennweite vorher aus. Wenn man sich einmal an diese Vorgehensweise gewöhnt hat ist ein Zoomobjektiv im Bereich der Kurzen- und Normalen- bzw. Standard- (nennt das wie ihr wollt) Brennweiten eine wirklich geschickte Waffe. Ganz nebenbei entwickelt man auch seinen eigenen Bildstil und beschränkt sich auf eine Handvoll definierter Bildwinkel. Eben fast so als würde man Festbrennweiten verwenden. Meine Favoriten hierbei sind 18(17), 28, 50 und die 70mm. Alles auf einer Nikon D7100 mit DX-Sensor. Dem Kompromiss auf Flexibilität steht natürlich eine kleinere Lichtausbeute gegenüber. Für die meisten Situationen auf Reise ist man mit dem Zoom allerdings bestens bedient. Sehr geschickt ist der Makromodus der in gewissen Bereichen wirklich ganz hervorragend funktioniert. Nur auf den Schatten muss man dabei aufpassen. Für Gelegenheits-Makrofotografen absolut ausreichend.

 

Acid Helmet
Simple Porträt – Manaus – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC
Sprung nach Central America
Martin springt von der Stahlratte – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC
Makro Cajas
Makroaufnahmen im Cajas Nationalpark – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC

 

Ich liebe meine Festbrennweiten, gerade in Bezug auf die Schärfe und dem Bokeh hängen jene das Sigma leicht ab. Man wird mit der Zeit allerdings ziemlich müde darin ständig das Objektiv zu wechseln. Gerade auf Reisen ändern sich die unterschiedlichsten Situationen schnell und lassen sich nur schwer planen. So hatte ich mein 35 bzw. 50mm eigentlich nur noch ausgepackt, wenn sich besondere Shootings ergaben. Z.b. für Porträts von Menschen, für einheitliche Streetphotography oder unter schweren Lichtverhältnissen. Gerade wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin zählt oft der kurze Moment. Nicht immer bleibt Zeit die Ausrüstung groß vorzubereiten. Da muss die Kamera in der Hand liegen und einsatzbereit sein. Der beschriebene Kombi aus Nikon + Sigma 17-70 hat sich für mich hier sehr bewährt. Nur das Bokeh – das würde ich mir ehrlich gesagt etwas weicher wünschen. Jenes hat mich noch nie wirklich vom Hocker gehauen. An der Stelle sind wir dann wieder beim lieben Kompromiss. Gut – all zu schlimm ist es nun auch wieder nicht.

Die 3.5 Jahre gingen natürlich nicht ganz spurlos an dem Objektiv vorbei. Was die Zerstörung meiner Ausrüstung angeht habe ich ohnehin ein sehr ausgeprägtes Talent. So musste das liebe Sigma den ein oder anderen Sturz einstecken, der Autofokus hatte sich aufgehängt und der Griffgummi am Zoomring war durch die Hitze in den warmen Ländern Südamerikas deutlich ausgeleiert. All diese Probleme hatte der deutsche Sigma Service vor knapp zwei Wochen für mich behoben. 80.- € hatte ich dafür bezahlt und nun sieht das gute Stück wieder aus wie neu. Darüber kann man echt nicht meckern und sicherlich werde ich noch einige Runden mit dem Glas drehen.

 

Semana Santa
Prozesion mit Rauchbirne – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC
Mädchen am Zaun – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC
TucTucPeru
Tuc Tut von innen – Sigma 17-70mm F2,8-4 DC

 

Mit der Contemporary-Produktlinie will Sigma gute optische Qualitäten mit einer kleinen Bauweise kombinieren. So oder ähnlich steht es bestimmt auf der Produktseite des Herstellers geschrieben. Ich würde sagen das Ziel wurde erreicht, man muss sich eben selber überlegen in wie weit man Abstriche bei der Bildqualität machen will. Mein persönlicher Anspruch an die Qualität, insbesondere bei schweren Lichtbedingungen, ist über die Jahr auch gestiegen und derzeit liebäugle ich stark mit dem Sigma 18-35mm F1,8. Sigmas ART-Serie lacht mich schon lange an und eventuell bietet jenes Objektiv noch eine weitere Optimierung im Bereich kurzer bis hin zu normalen Brennweiten an. Meine Fotografie hat sich geändert. Nähe ist mir wichtig und somit drehe ich den Zoomring nur noch ausgesprochen selten über die 50mm hinaus.

Allen Einsteigern die mit wenig Gepäck auf Reise gehen und sich nicht den Streß eines ständigen Festbrennweiten-Roulettes hingeben wollen, kann ich das 17-70mm absolut empfehlen. Der Preis ist wirklich OK und somit kann man Erfahrungen damit sammeln, Grenzen ausloten und seine persönlichen Bedürfnisse an die Fotografie herausarbeiten. Ich werde berichten, wenn bei mir der Umstieg ansteht.

Wenn ihr mich unterstützen wollt gibt es das Objektiv momentan günstig -> HIER <-. Vielen Dank!

 

 

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Für Firmware Updates oder die genaue Einstellung des Phasenautofokus empfiehlt sich der Sigma USB Dock. In diesem Artikel hatte ich ausführlich beschrieben wie der kleine Helfer funktioniert. Sehr nützlich!

Sigma USB Dock – Meine Erfahrung zur Kalibrierung und Firmware Update

 

Auch habe ich vor kurzem das neue Sigma 10-20mm DX Glas etwas genauer betrachtet. Insgesamt fünf Jahre bin ich schon mit dem Objektiv unterwegs. Eines meiner Lieblingsobjektive.

Sigma 10-20mm f/3.5 DC – 8 Jahre Dauertest auf Reisen

 

Update 2019 – und FIX!

Noch immer ist das Sigma mit auf Reise und derzeit durchstreifen wir die USA. Gerade heute war aber wieder eine größere Wartung an dem Objektiv fällig. Ich musste die Linse doch tatsächlich ganz bis zum Ende zerlegen. Zwei kleine Schräubchen waren aus dem Gewinde gedreht und hatten auch den Pin für die Brennweiteneinstellung in das Gehäuse fallen lassen. Nach 2 Stunden Basteln hatte ich das gute Stück wieder hinbekommen, die Schrauben mit Sekundenkleber fixiert und hoffe die Linse übersteht das weitere Gerüttel in den Motorradkoffern. Übrigens doch sehr interessant, wie unterschiedlich der Aufbau der Sigma Linsen zu den Nikons ist. Und das meine ich sehr im positiven Sinne. Das 18-105 DX Nikkor z.B. hat doch deutlich mehr Plastik im Innenleben als das Sigma – bei durchaus vergleichbaren Preisen. Nach mehr als 5 Jahren holpriger Straßen in den Motorradtaschen kann sich so eine Schraube schon auch mal verflüchtigen. Ich kann die Linse also weiterhin jedem Globetrotter empfehlen der was universelles für schmales Geld sucht.

 

Euer Martin

 

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4 Kommentare on Sigma 17-70mm F2,8-4 DC im Dauertest

  1. Ich nutze das Vorgängermodell des 17-70 (2,8-4,5) schon sehr lange und sehr viel an Canon. Bin ebenfalls sehr zufrieden und stand damals vor der Wahl zwischen diesem und dem Canon 17-85 und hatte mich wegen der größeren Offenblende und den Bewertungen für das Sigma entschieden.

    Auf Arbeit haben wir seit kurzem auch den Sigma-Nachfolger und der HSM in der neuen Version ist schon noch etwas reizvoller, aber die Fokus-Bedienung finde ich nicht so geglückt, wie beim alten.

  2. Hi Martin,
    Anja nutzt an ihrer d5500 fast ausschließlich das 18-35 Art und wir sind beide restlos begeistert von dem Teil. Die 1,8er Blende ist halt ein riesen Argument. Wir lieben das Teil aufjedenfall und könnten noch keine Schwächen entdecken.
    Grüße Tobias

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