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Der Traum zu reisen – Fernweh ist schrecklich!

Warten
Warten
Warten auf den „eigenen“ Reisetraum!

Der Reisetraum kommt einem Virus gleich – hier und da schon einmal davon gelesen? Allgegenwärtig ist er, der Wunsch alles hinter sich zu lassen und die weite Welt zu bereisen. Gerade häufen sich die Newsletter, Nachrichten und Kommentare und mir scheint als wolle ganz Deutschland schlagartig auswandern. Wie das Gold am Ende des Regenbogens soll das Allheilmittel gegen so manches Leiden eine ausgedehnte Reise sein. Mein letztes Kuvert von National Geographic war fast gleich doppelt so dick als gewöhnlich. Was soll es denn sein? Australien, Kanada oder vielleicht doch lieber Afrika. Der Planet im Ausverkauf. Black Friday war doch erst und hat nichts gebracht vom Glück. Was die Welt braucht ist ein Black Travel Year. Ein Tag der Freude ist doch schlichtweg zu wenig meine lieben Freunde. Ein Jahr reisen, jawohl, und das zum halben Preis – 80% auf Alles – Geil! Alle wären wir so glücklich.

Ich bin heute wieder etwas nachdenklicher Natur. Da sich die äußeren Reize bezüglich der großen Reise, dem vielversprechenden Glück in der Ferne und dem Verlangen nach grenzenloser Freiheit wieder sammeln, hier ein paar Worte zum Sonntag. Ups – ist ja Montag! Egal – passt stimmungsmäßig vielleicht auch besser zum kalttrüben Wetter und natürlich zum mit grauen Gewitterwolken gefüllten Verstand vieler sehnsüchtiger Gedankenglobetrotter. Jener Gattung „Träumer“ scheint es ja ziemlich viele zu geben. Sie sind aufgrund ihrer Denkweise eigentlich schon weg vom Schreibtisch, vom Arbeitsplatz oder wo sie sich eben gerade aufhalten mögen. Das Hamsterrad dreht, der Frust hat sich eingependelt. Sehnsuchtsbeschwörende Geschichten von Freunden und Bekannten, Filme aus der Ferne und Millionen Bilder im Internet geben Grund genug dafür. Da kommen solch ein paar Werbeprospekte auch ziemlich gelegen, um sich gleich völlig von den lokalen Geschehnissen auszuklingen.

Die altbekannte Suche nach dem Glück in der Ferne wird auf eine Zerreißprobe gestellt. Keine guten Bedingungen für eine ausgeglichene Seele, welche auch noch etwas Platz für einen Funken Freude haben will. Fernweh kann wirklich schrecklich sein. Wäre ja schön wäre es nur der eigenen Schmerz. Aber den eigenen Gedanken ist es nicht genug und so wird einem manchmal das liebe Fernweh regelrecht in den Verstand getragen. „Ich muss weg!“, „Man bin ich durch!“ und „Ich bin reif für die Insel“, solche Worte hat man durchaus schon einmal gehört beim Anblick schönster Bilder und Videos aus fernen Ländern. Die Sehnsucht brennt, mit ihr kann man spielen und für Marketingexperten sind sie ein gefundenes Fressen.

Für viele Jahre ging es mir ganz ähnlich. Ich war mit dem Kopf schon in fremden Ländern und weitaus weniger vor Ort im Hier und Jetzt. Träume sind wichtig für neue Ideen. Sie sorgen dafür das wir nicht stehen bleiben und voraus blicken. Sie sollen Ansporn geben ein Leben intensiv zu leben. Jener Gemütszustand des ständigen Fernwehs ist allerdings keinesfalls für lange Zeit erstrebenswert. Große, ferne und lange Reisen sind eben nicht von heute auf morgen einfach zu verwirklichen. Auch bei minimalem Planungsaufwand verstreichen viele Monate wenn nicht Jahre von der Idee bis zum Schritt aus der Tür mit dem Rucksack. Wem die Gedanken in die weite Welt schon vorausgeeilt sind dem fehlen jene vielleicht in der Heimat. Der Kopf ist nicht frei das Schöne auch im Alltag und im, vielleicht auf den ersten Blick, Gewöhnlichen zu sehen. Schnell wird viel Zeit verlebt.

Rückblickend kann ich schwer sagen in wie weit meine Gedanken im Ursprung durch ein inneres Verlangen meiner selbst entstanden sind oder ob auch bei mir durch äußere Einflüsse jenes Verlangen verstärkt wurde. Ich mag das einmal nicht ausschließen. Im Gegensatz zu vielen Lesern dieser Zeilen, kann ich aber auf viele Jahre Reiseerfahrung zurückblicken und auf ebensoviele Stunden, welche mich meiner inneren Grundbedürfnisse näher brachten. Mein Handeln und meine Pläne für die Zukunft baue ich auf jene Erkenntnisse auf. Wir alle leben nur einmal und nichts scheint mir wichtiger als die Person sein zu können die ich wirklich bin.

Und das bringt mich zu den Frauen und Männern, welche mir seitenlange Kommentare ihrer Träume schildern, im Glauben ich würde „Ihren Traum leben!“ Liebe vom Fernweh geplagte Menschen. Ich würde euch im ersten Schritt dringend ans Herz legen darüber nachzudenken, ob der große Reisetraum einem tiefen, inneren Verlangen eurer selbst entspringt oder ob er durch äußere Einflüsse eingepflanzt wurde. Im ersten Fall kann ich nur sagen – „Willkommen im Club“. Egal wie ihr es anstellt, ihr werdet eure Glücksmomente in der Ferne ganz automatisch finden. Denn wo eine Idee ist findet sich auch immer ein Weg jene umzusetzen. Euer Gemüt lässt sich nicht abbringen von Zweifeln, Niederschlägen oder schlechten Rahmenbedingungen. Blickt einfach nach vorne und schreibt eure eigenen, einzigartigen Geschichten. Und bitte – berichtet mir davon!

All jene die sich ständig fragen: „Wie finanziert man das?“, „Was für eine Kamera soll ich nehmen?“, „Was ist mit meinen Lebenslauf?“, „Kann ich meinen Hund mitnehmen?“ usw.. So leid es mir tut die Karten stehen schlecht für euch das pure Reiseglück zu finden. Ihr müsst euch auf das Wesentliche konzentrieren, findet zum Ursprung eures Verlangens in die weite Welt zu gehen. Denn vielleicht sind eure Träume ja ganz andere und jene werden nur von aufgedrängten und künstlichen Sehnsüchten verdrängt. Macht euch frei von allen Zwängen deren man leichtgläubig bereit ist zu folgen.

 

Werft eure Träume niemals weg – aber bitte last jene auch eure eigenen sein!

 

Wer zuviel hinterfragt wird niemals den wichtigsten ersten Schritt machen. Jenen loszulassen und dem Herzen zu folgen! Der Ursprung reiner Reiselust liegt nämlich genau dort tief verborgen. Es ist nie eine Frage des Wie sondern immer des OB! Eine gesunde Portion Fernweh wird euch die richtigen Pforten ganz automatisch öffnen. Nie war es einfacher als zu unserer Zeit ein Globetrotter zu sein. Aber eben auch nur wenn man das wirklich sein will.

 

Das war mir nun irgendwie wichtig. Ich wünsche euch eine besinnliche Weihnachtszeit! Bleibt Freiheitenwelt treu und hoffentlich sieht man sich ja noch LIVE. ;-)

www.martin-leonhardt.de

Euer Martin

 


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Ein Kommentar on Der Traum zu reisen – Fernweh ist schrecklich!

  1. „manipulierte Sehnsüchte“

    Die „perfekt inszenierten Motorrad-fern-Reiseerlebnis-Berichte“ professioneller selbst-Vermarkter tragen bestimmt auch dazu bei.
    -das mit der Taschenlampe von innen perfekt ausgeleuchtete Zelt in der Nacht
    -das Motorrad auf dem endlosen Salzsee bei Sonnenaufgang
    -die Sehenswürdigkeit im Morgengrauen, noch bevor 5 Reisebusse mit japanischen Touristen kommen
    -die freundlich lächelnden Kinder, die einen freudig begrüßen und nicht aufdringlich Geld fordern

    -hungern
    -dürsten
    -frieren
    -schwitzen
    -Müdigkeit und permanente Erschöpfung
    -Langeweile, Stress und Staus
    -unverschämte Preise
    -nervtötende Zollformalitäten

    All das wird leider vorab nicht berichtet, oder von den „Fernreise-süchtigen“ konsequent verdrängt…

    In der Praxis landet man bei: „wir werden unsere Motorräder per Spedition nach xxx liefern lassen und mit Air Berlin hinterher fliegen!“

    Vom Motorrad Abenteuer-Reisenden zum Motorrad-Reise-Touristen!

    Ich wünsche dir trotzdem viel Spaß bei deiner nächsten Reise und freue mich schon auf neue Profi-Fotos.

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