Bei strahlendem Sonnenschein setzt die Maschine zum Landeanflug an. Lange schwarze Rauchwolken zieht sie hinter sich her. Alle Turbinen arbeiten zuverlässig und bringen den schwarzgrauen Vogel sicher zur Erde. Ein Gegensatz bildet sich zwischen unberührter Natur und geballter Maschinerie. Der dröhnende Lärm bricht die unendliche Ruhe. Für gewöhnlich werden die Turbinen während des Verladens nicht abgeschaltet, zu lange dauert die Startprozedur. Techniker stehen für den Verladevorgang und zum Tanken bereit.
Erst jetzt realisiere ich wirklich das meine Zeit hier vorüber ist. Während das Flugzeug anhält und die neue Crew aus ihrem Inneren entlässt verabschiedet man sich von Freunden und Arbeitskollegen. Glückwünsche werden ausgesprochen, Adressen ausgetauscht und letzte Bilder geschossen. Keine halbe Stunde dauert es bis ich bepackt mit Rucksack, an den laufenden Turbinen vorbei, einsteige. Ein doch aufregender Moment. Immer wieder ist es beeindruckend das Schauspiel mit anzusehen und dieses mal mitzuerleben. Die Türen schließen sich und jeder macht es sich in der geräumigen Kabine bequem. Kurze Zeit später legt die Herkules einen perfekten Start hin. Die Distanz zum weißen Grund wird immer höher bis Wolken die Sicht darauf komplett versperren.
Das war also meine erste Expedition auf dem Innlandeis. Ich fühle mich glücklich und zufrieden. Sehe ich mich um erkenne ich viele Gesichter welche die gleichen Gefühle wiedergeben. Wir werden noch mit einem atemberaubenden Blick auf die Gletscher belohnt. Gegen Mitternacht setzten wir in Kangerlussuaq auf. Es regnet und der Himmel ist grau in grau. Ein weiterer Kontrast der Welten verschlingt mich und ich will jetzt erstmal einfach nur schlafen.