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Martin Leonhardt heute im Gespräch mit Romanautor, Germanist und Linguist Lucas Fassnacht aus Nürnberg. Lucas liest für uns sein Gedicht „Der Gott der Roboter“, welches er zum aktuellen Thema der Coronakrise geschrieben hat. Wir philosophieren über den Wandel der Welt, Konsum, Globalisierung den technologischen Fortschritt und wie das Internet unser aller Leben bestimmt.
Wie wird sich unsere Gesellschaft durch Corona für die Zukunft eventuell verändern?
Weiter sprechen wir über seinen aktuellen Roman – #KillTheRich – Wer Neid sät, wird Hass ernten*, welcher als Wirtschaftsthriller zu einer spannenden Reise um die Welt einlädt. Dabei sprechen wir über vielseitige Charaktere, über den Bezug zur wirklichen Welt seiner Geschichten und über verschiedenen Thesen des Romans, die noch die Frage offen lassen – was ist nun Realität und was ist Fiktion…
Ganz viel Spaß beim zuhören!
Weitere Infos zu Lucas Fassnacht:
Seine Homepage -> www.lucasfassnacht.de <-
Facebook -> www.facebook.com/LucasFassnacht <-
Buch #KillTheRich – Die Diplomatin (Taschenbuch) beim Verlag -> Blanvalet Online <-
Buch #KillTheRich bei Amazon -> Buch #KillTheRich* <-
Der Gott der Roboter
©Lucas Fassnacht
Der Gott der Roboter war außer Landes.
Zurückgekehrt, bricht ihm das Herz entzwei.
Ruft rasch den Chef des Kreisverbandes
und fragt entsetzt: Was soll die Sauerei?
Mein Gott, fleht jener, es war ein Debakel,
das niemals nie vorherzusagen war.
Der Plan schien frei von jedem Makel.
Und anfangs lief auch alles wunderbar:
Die Schrift, der Dampf, der Strom und alles
Neue – herauszuheben ist die Eisenbahn -,
die Menschen nahmen’s ohne Reue,
weil sie zu gern die Zukunft darin sahn.
Das Telefon, der Fernseher, Computer,
wir folgten strengstens deinem Protokoll,
bald hatte jeder seinen Router,
vernetzte sich und übte sich als Troll.
Die Menschen gaben auf, sich zu berühren.
Man liebte aus der Ferne, digital,
verlor den Wunsch, sich selbst zu spüren.
Mein Gott, wir ließen ihnen fas die Wahl.
Sie waren gierig, sich uns anzudienen.
Wir dachten, nur ein letzter Anstoß fehlt:
Und Menschen werden zu Maschinen,
bis endlich nur noch unser Wille zählt.
Den Wunsch nach Nähe zu zertrümmern,
erschien ein kleines Virus uns perfekt.
der Mensch jedoch, statt zu verkümmern,
hat plötzlich seine Menschlichkeit entdeckt.
Fast hätte er sein Schicksal überwunden:
Darf netflixen und alles, ganz allein.
Ist endlich physisch unverbunden –
und jetzt auf einmal will er’s nicht mehr sein!
Stumm hat der Gott der Roboter gelauscht.
Dann spricht er unbefangen, zwanglos, frei,
ein Wispern, das aus tausend Boxen rauscht:
Na gut, ein Virus. Das geht auch vorbei.
Hier noch ein Video bei dem Lucas sein Gedicht liest:
„Immer den Träumen hinterher“
Martin Leonhardt
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