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Nordkap Motorrad-Wintertour 2011

Die Meinungen:

„Spinnt der jetzt völlig“, hör ich sie sagen. „Hast du dir das auch gut überlegt? Mit dem Motorrad zum Nordkap und das auch noch im Winter. Da ist es doch verdammt kalt und hat meterhoch Schnee! Und überhaupt, Tageslicht gibt es im Winter dort oben auch nicht! Das ist doch gefährlich!“

Tja – was soll ich sagen. Ihr habt alle Recht! Temperaturen bis unter -30°, von Schnee und Eis geprägte Landschaften, frostige Straßen, Polarnächte und Stürme laden wohl nicht zu einem Erholungsurlaub ein. Aber wer ein Abenteuer sucht findet dieses wohl kaum in überfüllten Touristenhotels im warmen Süden. Nein, ich will mehr! Leben, die Welt spüren und mir einen weiteren Traum erfüllen. Die Arktis bei Nacht heimsuchen und Nordlichter jagen.

Wie es dazu kam:

Eigentlich war alles schon klar. Im August hatte ich mir ein neues Motorrad gekauft. Eine leichte KTM Enduro, gebaut um die hintersten Ecken dieser Welt zu erkunden. Über die Dünen der Sahara wollte ich damit surfen, Schotterpisten erobern und endlosen Kurvenstraßen folgen. Eine lange Reise nach Nordafrika schien mir genau richtig dafür. Einige Wochen hatte ich damit verbracht Informationen über den nordwestlichen Teil des schwarzen Kontinents einzuholen. Mali, Senegal, Mauretanien und die Westsahara standen auf der Liste. 2 Monate sollten reichen. Dakar war das Ziel. Leichter gesagt als getan.

Zuerst die Sicherheitshinweise. Manoman ist da was los im Moment. Glaubt man dem Auswärtigen Amt bleibt man am besten gleich Zuhause. Visa, ok sind etwas nervig zu beantragen, aber das ist ein lösbares Problem. Wirklich frustrierend waren dutzende Telefonate, mit verschiedenen Speditionen und Reedereien um das Motorrad wieder sicher nach Deutschland zu bringen. Benötige ich für den Sommer die Maschine doch hier. Zwischenparken vor Ort war also keine Option. Nur 2 Angebote hatte ich dafür bekommen. Das günstigste 2349.-€. Und das deckt ja bei weitem noch nicht alle Reisekosten. Frustrierend.

„Such dir doch ein anderes Ziel“, meint Jana. „Norwegen oder Schweden vielleicht?“ „Für 2349.-€ fahr ich dir zweimal zum Nordkap und zurück“, antworte ich etwas genervt von den Transportangeboten. Und dann ging das Licht auf. Zum Nordkap, na klar!

Ich denke an bunte Himmelserscheinungen, Aurora Borealis, wie man die Polarlichter in der nördlichen Hemisphäre auch nennt. Das wollte ich schon immer erleben. Schon vor 2 Jahren hatte ich die Idee, damals noch mit meinem alten Renault, in den hohen Norden Skandinaviens zu fahren. Dessen Motor weigerte sich aber schon im Vorfeld und ging auf der Autobahn lieber in Flammen auf.

Die erste Vorbereitung:

In Zeiten des Internet macht man sich natürlich zuerst via Google schlau. Und siehe da, es gibt tatsächlich eine Handvoll Verrückte welche Norwegen zur schlechtesten Winterzeit mit dem Motorrad bereisen. Ich lese mich durch deren Berichte und nehme die Eindrücke auf. Umso mehr ich in die Welt eindringe, umso mehr verschwindet die Sehnsucht zu trockenen Wüstenwelten. Eine neue Begeisterung ist entflammt. Der Arktis auf 2 Rädern die Stirn zu bieten. Das ist doch mal eine Herausforderung.

Die Route ist schnell geplant. E6 lautet das Schlagwort. Eine Straße für alles. Sie wird der Leitfaden der Tour von Oslo bis ganz nach oben. Ich lese mich durch technische Spezifikationen der KTM. Die 690er muss den extremen Bedingungen angepasst werden. Warme Kleidung muss her und auch sonst muss ich meine Ausrüstung noch aufrüsten.

Soweit so gut. Die Details kommen später. Mit einem neuen Ziel vor Augen freu ich mich schon auf die Reise. Am 28ten November bringt mich die Fähre von Kiel nach Oslo. Über das Wasser in eine neue unbekannte Welt. Es wird sicherlich spannend. Ich freu mich.

Fortsetzung folgt!

 

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18 Kommentare on Nordkap Motorrad-Wintertour 2011

  1. Hallo Martin!

    Nordkap im Winter. Hut ab, da hast Du Dir ja ein ordentliches Ziel gesetzt.
    Ich werde das mit Spannung weiterverfolgen, insbesondere auch die Herrichtung der KTM.

    Viele Grüße aus Berlin
    Mario

  2. Hi Micha – von Schraubspikes nehm ich Abstand. Sind fast 5000km was ich dort oben fahren werde. Hab mir MEFO Spike Reifen bestellt. Mit verklebten Spikes. Die sollten gut halten.

    Martin

  3. Hi Martin feine Sache war anfang Februar dieses Jahres in Norwegen unterwegs hatte schraub Spikes war sehr zufrieden nur einen hatte ich etwas tief eingeschraubt war nicht so gut.Ein bericht darüber steht in 2-ventiler.de mein Freund fährt eine BMW ich selbst eine ktm 640 Adventure würde mich über weitere berichte freuen denn in Februar möchte ich auch ans Nordkap.Viele grüße aus Celle u. komm heil zurück.Horst

  4. Ne Hand voll Schraubspikes z.B. von Teurotech oder Butzner plus Adapter könnte sich für den Notfall evtl. auch als hilfreich erweisen – bei Butzner auch in kleineren Mengen.

    Bzgl. Klamotten kann ich den A-4 von art-for-function empfehlen. Ist zwar etwas teurer geworden, aber immer noch ein absolutes Bombenangebot.

    Wenn Du schon Ende November losdüst, werd ich Dich wohl nicht bei der Fjordrally treffen oder?

    Beste Grüße, gutes Gelingen, viel Freude und Prosit Borealis

  5. Moin Horst,

    da schau ich doch gleich mal vorbei, viel Glück im Februar. Da bin ich ja gespannt wie unterschiedlich das Wetter sein kann.

    Moin Denny,

    die Fjordrally hatte ich auch zuerst im Sinn, aber im Februar stehen schon wieder andere Expeditionen an. Aber irgendwann werde ich das bestimmt mal schaffen.

    Schönen Gruß

  6. Halloele nochmal, planst Du Uebernachtung per Zelt/Biwaksack? Werd mir noch überlegen müssen wie ich platz-/gewichtstechn. mein Zeugs für Februar möglichst klein halte, aber trotzdem alles minimal notwendige wie Schlafsack(riesig, da Kunstfaser)/Iso/Biwak auf der Mopete noch mitbekomm. Verzicht wird sicher ein interessantes Unterfangen werden. Auf Deiner KTM wirds sicherlich keinesfalls viel anders aussehn.

    Übrigens: Lange keine so schmuck anzusehende Seite mehr gesehen.

    Fröhliches Loslegen, ne schöne Tour & 3x Pizza Schneestern zum Mitnehmen…

  7. Moin – da ich alleine fahre ist ein dicker Schlafsack unverzichtbar. Wenn irgend was ist kann das Ding dein Leben retten. So handhaben wir das auch auf Polar-Expeditionen.

    Zum Zelten nehme ich noch eine leichte Ausrüstung mit. Bin gespannt wie das um die Zeit dort oben klappt. Wenn nicht gehts in die Hütten. Mal sehen. Ist immer ein Kompromis! Mein Ziel ist es das Motorrad fahrfertig unter 190kg zu bringen. Das wäre 40 KG Zuladung – Muss reichen.

    Gruß Martin

  8. Schlüpper, Strümpe, Pudelmütze und los…

    40kg Zuladung. Daran darf ich noch gar nicht denken. Meine Africa Twin + 40kg möcht ich tunlichst unterbieten. Schlafsack 3kg. Zelt 3kg/Biwak 1,5kg. Iso 1kg. Foto 3kg. Usw. Bin gespannt, wo ich da ankommen werde.

    Bei mir wird Freund Ajungilak wohl das meiste Packvolumen einnehmen. Aber ohne eben jenen oft genutzten Extremschlafsack für Notfälle werde ich auch nicht losfahren.

    Hoffe, Du läßt hier mal was von Dir hören. Bin gespannt.

  9. Hey – die 40 Kilo sind inklusive des ganzen Kofferzeugs usw. gedacht. Schalfsack Daune ist bei mir auch das Größte. Auch die Mefo Spikereifen müssen irgendwie mitgeschleift werden. Nächste Woche sollte ich einen ersten Bericht vom Bike schreiben können. (Falls TT endlich den rechten Koffernträger liefert)

    Gruß Martin.

    P.S. Avatar gibts bei Gravatar ;-)

  10. Beim letzten größeren (Sommer-)Trip hatte ich Tankrucksack, 2 kleine Taschen an den Sturzbügeln (Wanderschuhe;), ein Rolle und zwei leichte Koffer.

    Nach den Erfahrungen dieses Trips (schlechtere Fahrbarkeit durch Gewicht) werde ich definitiv auf Minimum-Gepäck gehen. Tankrucksack, max 2 Rollen hinten oder 1 Rolle (Schlafsack…) und Fahrradseitentaschen. Falls es mit Deinem Träger nicht mehr rechtzeitig klappt vielleicht eine Alternative: Ortlieb Front/Back Roller. 1,5kg vs. 15 für’s Koffersystem.

    PS: Wieso Gravatar? Ist doch ein herrlich neutrales Gesichtchen… ;)

    • Hi

      was das Gewicht angeht fängst am besten mal bei dem Motorrad an. Ich bin genau deswegen von meiner 280kg BMW GS 1150 Adv. auf die KTM 690 mit 150kg umgestiegen. Da hat man gleich viel mehr Luft.

      Ortlieb sind gut, das stimmt, und von vielen Winterfahrern bevorzugt. Aber wo schnall ich mir dann die Reifen hin? Dummerweise ist das Heck der KTM nicht das stabilste und ohne Koffer hab ich gleich 0 Ablage.

      Gruß Martin

      • Uhoh – der Kompromiß, das Luder… Reifen entweder Tendenz horizontal aufs Heck oder vertikal parallel rechts und links hintendran. Beides benötigt Fixpunkte und fällt bei Dir wohl flach. Schnickschnack – druff uffe Schulter und los…

        Hab ne Weile über DR350/600 gebraucht als Wintermopped nachgedacht. Aber Vernunft sagte: Kein drittes Mopped. Weder Kosten- noch Platztechn. Später vielleicht… ;)

        Na denn – auf daß TT schicken möge…

  11. Na das mit den Reifen werd ich schon hin bekommen. Ist ja nur bis Oslo – dann wird gewechselt.

    Dachte du willst mit ner African da hoch – Ne TT ist sicherlich auch nicht schlecht.

    Ja ja – der Trend geht eindeutig zum Zweit- bzw. Drittmotorrad

    Allzeit gute Fahrt!

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