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Mission erfolgreich (Tag 9)

Bohrloch des Heißwasserbohrers
Bohrloch des Heißwasserbohrers

Die Löcher sind gebohrt, Sensoren abgelassen und erste Daten werden durch das dicke Eis empfangen. Das ging jetzt doch alles viel schneller als erwartet. Anstatt der geplanten 4 Bohrungen sind es nur noch 2 geworden. Nach längerer Diskussion hat sich herausgestellt, dass es nicht wirklich nötig ist alle Sensoren auf 4 Löcher aufzuteilen. Die letzte Nachtschicht ging schnell, ohne sonderliche Ereignisse vorüber. Auch tagsüber lief alles bestens und das 2te Loch konnte in der Hälfte der Zeit fertiggestellt werden.

Der Hubschrauber kommt früh morgens und sorgt bei den wenigsten noch für Aufregung. Frank und Paul fliegen runter in die Stadt um schon mal die Rückflugtickets aus Kangerlussuaq zu buchen und andere Sachen zu organisieren. Hier oben wird etwas zusammengeräumt und das Inventar überprüft. Die meisten machen sich einen angenehmen Tag, gehen wandern oder hängen sonst wo im Camp herum. Wim bastelt noch an seinen Antennen herum, so richtig zufrieden scheint er wohl nie mit seiner Elektronik zu sein. Aber auch er wird irgendwann fertig werden müssen.

Die Anzahl der Leute im Camp hat sich seit gestern auf insgesamt 11 erhöht. Etwas über dem Limit fühlt es sich langsam etwas unangenehm an. Es ist einfach etwas zu viel für alles. Ich begegne dem Ganzen indem ich allem ein bisschen aus dem Weg gehe. Nur noch zwei Nächte und wir sind raus hier, falls alles planmäßig läuft.

Wenn ich zurückblicke fällt es schwer an die Zeit in Neem zu denken. Zu weit weg ist es schon. Aus den Gedanken verdrängt. Vor nicht einmal 3 Wochen bin ich erst aus dem Inlandeis zurückgekommen und wenig später hier oben gelandet. Es wird wohl noch eine Zeit dauern bis ich alles wieder ordnen kann und die Erlebnisse verarbeitet habe. Aber erstmal heißt es auch für mich wieder ein bisschen auszuspannen und von Nacht- auf Tagbetrieb umzuschalten. Deswegen gönn ich mir jetzt erstmal ein kleines Nickerchen.

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