Oft werde ich gefragt was ich hier oben eigentlich so treibe, was meine Arbeit in Grönland sei. Natürlich bin ich nicht nur zum Foto schießen und schreiben hier eingeflogen worden. Als Ingenieur sind meine Aufgaben vielfältig. Gerade diese Saison gibt es viele unterschiedliche Tätigkeiten und somit auch Abwechslung hier oben. Meist gibt es mehrere Forschungsprojekte pro Saison. Das kommt mir durchaus entgegen. Langeweile kommt so gut wie gar nicht auf.
Eines haben alle Aufgaben gemein. Sie haben irgendwie etwas mit Technik zu tun. Gerade im Moment testen wir ein neu entwickeltes System zum Bohren von Eiskernen. Wer den Blog verfolgt wird sicherlich schon das ein oder andere Mal was darüber gelesen haben. Seit Tagen sind wir am schrauben, schaufeln und probieren. Der Turm, Winde und das Bohrgerät wollen ordentlich zusammen gebaut werden. Immer wieder müssen wir mit unerwarteten Problemen rechnen. Gerade die Mechanik macht uns diese Tage zu schaffen. Gut das ich Philipp dabei habe. Meister der Drehbank und Fräse.
Auch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Viel zu warm ist es zum Bohren. -4°, lächerliche Temperaturen für die Arktis. Bei der Hitze friert schon mal gerne der Bohrer fest. Trocken und kalt ist es uns lieber. Nur mit viel Mühle lässt sich der Eiskern dann heraus holen. Schnee bedeckt sämtliche Geräte und weht das Bohrloch zu. Eigentlich wär es besser einfach im Dome zu bleiben. Da freut man sich zwischendurch auch schon mal über kleine Erfolge. Auch wenn diese nicht mal 40cm anstatt 1.75 Meter lang sind.