Nun bin ich also endlich in La Habana oder Havanna angekommen. Die Stadt ist eine lebendige Metropole der Gegensätze. Das konnte ich schon bei der Anreise mit dem Motorrad feststellen. Alte, bunte Häuser, Oldtimer, alles was ich während der letzten fünf Wochen auch schon andernorts in Kuba gesehen hatte, scheint hier in kompakter aber großflächiger Form noch einmal zusammengewürfelt zu werden. Ich hatte bis jetzt nur wenig Zeit mich im Detail mit der Stadt zu beschäftigen. Die historische Altstadt glänzt und strahlt, wie ich es von keiner anderen lateinamerikanischen Großstadt kenne. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Für die Heerscharen von Touristen wurde jener Stadtteil teilweise so richtig schön herausgeputzt. Man sieht auch durchaus moderne Autos, Smartphones und als Symbol für den Tourismusboom im Land große Kreuzfahrtschiffe. In den Restaurants hängen große Flachbildschirme und an Markenkleidung scheint es auch nicht zu mangeln.
Ich bin etwas abseits von dem ganzen Trubel untergekommen. Das ist mir auch ganz recht, da mir La Habana Vieja irgendwie mehr einem Puppentheater gleichkommt. Kein Kubaner scheint hier mehr seine Zeit zu verbringen, wäre es nicht für die Touristen und um den ein oder anderen CUC abzugreifen. Aber man wird hier ja schließlich zu nichts gezwungen und somit steht es jedem frei sich auch in entlegene Gassen oder Viertel zu wagen. Dort findet man dann ein etwas ursprünglicheres Havanna. So wie man es sich eben vorstellt.
Heute morgen war endlich Zeit mit der Kamera etwas um die Häuser zu ziehen. Die Stadt ist ziemlich einfach strukturiert und es ist fast ausgeschlossen sich hier zu verlaufen. Somit ließ ich mich zum warm werden einfach mal von einer Gasse in die nächste treiben. Das mache ich öfters so, um ein Gefühl für eine neue Stadt zu bekommen. Mit dabei hatte ich mein stark beschädigtes Sigma 10-20mm. Nach dem Absturz vor knapp zwei Wochen liefert das liebe Glas in den Randbereichen nun eine Unschärfe die fast schon schmerzt. Aber wer Fotograf sein will bekommt schließlich mit jedem Glas was hin und andere Alternativen habe ich nicht sonderlich. Ist ja ohnehin nicht die Kamera sondern das Auge, welches die Bilder macht. Das wissen wir ja alle. ;-) Ich nen das nun einfach mal Stil. Kuba Havanna Low Focus Spezial oder so. Um das Ganze abzurunden lege ich später auch noch ein Farbpreset über die Bilder. Havanna Cubablue hab ich jenes genannt. Wenn schon dann richtig…
Hier dann meine ersten Eindrücke… Wirklich interessant an Havanna ist, dass man weder große Werbeplakate oder sonst dergleichen findet. Das ist eigentlich in ganz Kuba so. An den Mauern finden sich, wenn überhaupt, Propagandasprüche der Landesherren oder ziemlich intelligente Graffitis. Mit einigen Menschen konnte ich schon in nette Gespräche kommen. Andere scheinen Touristen etwas zu meiden. Durch die fast schon invasorische Zustände, welche der Tourismus hier verursacht, wundert es mich keineswegs, dass man schon einmal nach einem Dollar gefragt wird, wenn man die Kamera zückt. Auf solche Aktionen hatte ich heute keine Lust und deswegen habe ich mich beim Stadtlauf eher passiv zurückgehalten. Übrigens – bezüglich der Vorstellung. Heute hatte ich doch auch wirklich den ersten Kubaner mit einer Zigarre im Mund gesehen. Foto = 1 CUC. Dem muss das Zeug schon aus den Ohren laufen. Aber gibt wohl schlimmere Jobs…
Da kommt sicherlich noch mehr. Ich habe mich vorerst für eine Woche in der Stadt einquartiert.
Euer Martin
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Hallo Martin, für mich ist der Stadtteil Centro der, der mir am realistischsten schien… Saludos, Monika
Hallo Monika…
Genau da war ich eigentlich auch die meiste Zeit unterwegs… Hab hier mehr als 2000 Bilder… Dauert ne Weile… ;-)