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Küchenjunge

Sarah und Martin als Küchenhelfer
Sarah und Martin als Küchenhelfer

„Yeah Martin, you are my cooks assistant today“. Mit diesen Worten begrüßt mich Sarah augenblicklich nachdem ich den ersten Fuß in den Maindome setze. Gerade erst aufgestanden bin ich mit meinen Gedanken noch halb im Schlafsack versteckt. „Good morning Sarah. Really? Cool“, antworte ich etwas lustlos. Sarah ist die Köchin im Camp und sorgt täglich dafür, dass alle 25 Bäuche gut gefüllt werden. Ohne gutes Essen sinkt die Stimmung schneller als man denkt. Sie ist sozusagen unsere zentrale Energiequelle hier im Herzen von Grönland. Damit sie nicht im Küchenchaos versinkt werden abwechselnd Stationsmitglieder zum Küchenassistent rekrutiert.

Gleich nach dem Frühstück bekomme ich auch schon die erste Aufgabe zugeteilt. Sie drückt mir einen Einkaufszettel in die Hand. Na dann. Auf zum shoppen im Freshy Shop, dem beheizten Lebensmittelzelt. Jede Menge Obst, Gemüse und andere frische Lebensmittel liegen bereit. Ich wühle mich durch den Kistendschungel und kann sogar auf Anhieb alle gewünschten Sachen finden. Draußen packe ich das Ganze auf einen Schlitten. Das Transportmittel bietet sich an, da Schnee nun mal der Asphalt im Camp ist. Was auch sonst.

Es geht weiter im Programm. Hier und da etwas geschnippelt, gehakt und gerührt und schon ist es Lunchtime. Punkt 13:00 Uhr kommt die Meute auch schon hereingestürmt. Das Essen ist wie immer exzellent. So auch heute. Es gibt eine bunte Auswahl an Sandwiches. Dazu noch einen saftigen Eintopf. Es wird ordentlich zugelangt.

Eis und Schnee wohin man schaut. Es ist verdammt kalt hier unten. Ich befinde mich 15 Meter unterhalb der Eisdecke im Freezer. So nennen wir den wohl größten Kühlschrank weit und breit. Über eine Leiter steigt man hinab. Energieeffizienzklasse A+++++. Besser geht’s eigentlich nicht. Kühlung zum Nulltarif. Sarah hat mich wieder Shoppen geschickt. Diesmal will sie was Gefrorenes haben. Wieder suche ich nach den Lebensmitteln und bringe sie zum Dome zurück.

Natürlich kann ich es mir schon denken, aber trotzdem frage ich Sarah nochmal nach dem Menüplan. „Oh. We have some halibut and veggies. Dessert will be strawberries“. Super. Den Fisch mag ich besonders gerne. Eine Spezialität aus Grönland. Wir haben noch viel Spaß in der Küche. Ich nehme ich der Erdbeeren an. Verleihe ihnen einen Schokoüberzug. Sarah brät und kocht mit guter Laune. Dazu läuft ihre Musiksammlung. Hauptsächlich AC/DC. Damit ist sie schließlich groß geworden.

Der Fisch schmeckt super. Es ist 19:30 Uhr und ein schöner Tag neigt sich dem Ende. Gut auch mal was anderes als dieses Technikzeugs zu machen.

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