Alle packen tatkräftig mit an um die schweren Kisten und Bohrequipment zu verladen. Insgesamt 4-mal wird der LKW zur Eiskannte fahren. Zuvor testen wir einige wichtige Geräte und legen das ganze Setup aus. Soweit scheint alles vollständig zu sein. Für die schwere Seilwinde und die 6 Heiswassergeneratoren werden noch extra Bodenplattformen gezimmert. Abschließend kontrolliert jeder seine Seesäcke mit der Polar- und Gletscherausrüstung. Jetzt heißt es nur noch abwarten bis der Heli wieder einsatzbereit ist. Momentan ist dieser wegen technischer Probleme im Status „grounded“. Mein Gefühl sagt mir das es länger dauern wird.
Die letzte Fuhre zum Eisrand begleite ich. Eine rasante Berg- und Talfahrt führt uns raus aus Kangerlussuaq in die Wildnis. Vorbei an dem sehr rustikal wirkenden Golfplatz endet die zivilisierte Welt wieder einmal. Rechts breitet sich ein langes einsames Tal aus, welches einen Fluss zum Meer führt. Rundherum ragen kleinere Berge in die Höhe. Mittlerweile sind diese etwas bewachsen. Viele Gräser und einige lila Blümchen teilen sich die Flächen. Ansonsten überwiegen braune Felswände, Sand und Schotter das Landschaftsbild.
Wir fahren vorbei an einer Touristengruppe, welche halt an einem Flugzeugwrack macht. Vor vielen Jahren ist der Militärflieger hier abgestürzt und rostet nun langsam vor sich hin. Vor NEEM war ich schon einmal hier und war von dem kontrastreichen Anblick angetan. Beim Vorbeifahren werden wir fotografiert und mit großen Augen angesehen. Scheinbar macht die Fracht doch Eindruck. „Was machen die hier bloß?“ sehe ich die Leute fragen. Interessant mal auf der anderen Seite zu stehen.
Am Droppoint angekommen entladen der Fahrer und ich das Gut. Der Kran leistet gute Dienste und ich sehe mich zwischen Ladefläche und Boden hin- und herspringen. Nach getaner Arbeit freuen wir uns und verlassen den Ort. Ich schenke dem Gletscher im Hintergrund noch einen Blick bevor er im Rückspiegel verschwindet. Bis bald.