„Martin – da musst du mit! Es ist das größte Motorradtreffen in dieser Region von Mexiko…“ Mein Freund Geyler ließ mir bis zuletzt wirklich keine Ruhe, und da er sich für ein Jahr so schön um Katze gekümmert hatte, wollte ich ihm seine Bitte nicht ausschlagen. Somit startete meine Reiseetappe nach dem Abstecher zur Grenze von Belize (Wegen Zollpapiere) mit einer Tour von Cancun nach Progreso. Geyler war mit seinem 1600er Yamaha Chopper unterwegs und eine Freundin von ihm begleitete uns mit ihrer Harley Davidson. Ich dachte ja immer Katze wäre eine brüllende Löwin, aber die 380 Kilometer Anfahrt über holprige Nebenstraßen bestätigten mir etwas anderes. Ich kann mich von der Fahrt eigentlich an nichts anderes erinnern, als an den stetigen brummenden und dröhnenden Lärmpegel der den Schalldämpfern der beiden Maschinen entflog. „Ist euch das eigentlich nicht zu laut?“, frage ich die Beiden fast schreiend an einer Ampel. „Was? Wir können dich nicht hören!“ Gut – damit war die Frage dann beantwortet und ich gab mich dem Treiben des mexikanischen Bikerglücks hin.
Angekommen fuhren wir als einer der Ersten auf den Platz direkt am Meer und wurden zugleich auch herzlichst begrüsst. Katze sorgte für Aufsehen und somit gab ich mich den Standardgesprächen um meine Reise und dem Motorrad hin. „Quieres una cerveza?“ (Willst du ein Bier!). Aber klar will ich – bei der Affenhitze hier muss man ja irgendwie seinen Kopf frei bekommen. „Und jetzt – „, fragte ich Geyler, „was machen wir?“ „Aquí estamos!“ (Jetzt sind wir hier), seine kurze Antwort. Er setzte sich geschmeidig auf seinen breiten Motorradsattel, öffnete sein Bier und – ja – saß dann eben da. Damit war mit klar das die Mission für das Wochenende lautet vor dem Motorrad zu sitzen und bei +- 38° soviel Bier wie möglich in meinen durch die Hitze strapazierten Körper fließen zu lassen. „Bueno!“, dachte ich mir. Was tut man nicht alles aus Freundschaft.
Das Treffen war durchaus interessant, wenngleich deutlich mehr Chopperfahrer am Start waren als Langzeitreisende. Ich traf noch einen Bekannten der seit 1.5 Jahren aus Südkorea angereist war. Das fand ich schon sehr beachtlich. Ansonsten gab ich mich dem bunten Treiben hin. Es spielten dutzende von Bands, es gab eine Sambagruppe und einige interessante Ausstellungen von Produkten rund um das Motorrad. So wirklich viel zu sehen gab es am Ende aber ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich war froh, dass die Sonne mich nicht vollständig verbrannt hatte und zum Abend schmeckte das Bier dann auch schon etwas besser, als eine kühle Brise vom Meer her wehte. Der Strand war auch sehr angenehm, um den Lärmpegel ab und an einmal etwas herunter zu fahren. Hier ein paar Eindrücke von der Veranstaltung.
Vielen Dank an meine mexikanische Freunde, die mir einen herrlichen Start auf der neuen Etappe bescherten. ;-)
„Immer den Träumen hinterher!“
Ich wünsche euch was…
P.S: Da ich wahrscheinlich wieder eine Nachricht erhalte. ;-) Fotos sind mit einer Nikon D7100 und dem Sigma 10-20mm entstanden.