Mühsam schleppen wir die Expeditionskisten zusammen. Es ist kein schöner Tag. Schnee und Wind machen uns die Arbeit schwer. Stück für Stück bilden sich Berge von Ausrüstung, ein kleiner Transportschlitten steht dafür bereit. Fast eine Tonne wiegt unsere ganze Ausrüstung, 31 verschiedene Kisten aus Alu, Holz und Plastik. So steht es zumindest auf der Frachtliste. Alles wird kontrolliert, dass auch ja kein Teil zurück bleibt. Später wird alles zum Rand der Startbahn gebracht.
Die persönlichen Sachen verpacken wir als letztes. Oben auf, der Seesack mit den Polarsachen. Immer ist er dabei. Wenn es zu Schiff der Rettungsring, im Flugzeug die Schwimmweste ist, was Leben retten kann, so ist es in der Arktis der Schlafsack. Diesen muss man immer mit auf Reisen nehmen. Ergänzend stecken noch warme Polarklamotten darin. Alle privaten Sachen packen wir in Alukisten. 1 Kiste pro Person, mehr Privatleben lässt solch eine Expedition nicht zu.
Die Wettervorhersagen verheißen nichts Gutes. Mehr Schnee, Wind und Wolken lassen auf sich warten. Dennoch. Auch wenn es schlecht mit dem für Morgen geplanten Ausflug aussieht, kommt doch schon ein klein wenig Abschiedsstimmung auf. Einige Kollegen warten schon begierig auf den Ausflug, andere nehmen es gelassen. Startklar sind alle gleichermaßen.
11 Wochen war ich diese Saison hier im Camp. Wenn auch mit Pause, eine lange Zeit. Da freut man sich auch schon mal wieder auf Zuhause. Zurückblickend konnte ich wieder viel erleben und neue Erfahrungen sammeln. Bis zum nächsten Mal. Aber erstmal will ich das Flugzeug von hier noch abheben sehen – mit mir an Bord.
Gute Heimreise, wir freuen uns auf das Wiedersehen.
Hallo
Eben in Kangerlussuaq angekommen. Der Flug war wieder von der Extraklasse. Super Tiefflug über die Gletscher Grönlands. Bin ziemlich kaputt jetzt. Morgen geht es weiter nach Kopenhagen und bis Samstag sollte ich wieder in Deutschland sein. Hoffentlich scheint die Sonne noch.
Gruß Martin