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Drift Ghost-S im Test. Beste Kamera für Motorradfahrer.

Ghost_s

Nachdem mir während meiner Motorradweltreise nunmehr schon drei Helmkameras (GoPro Hero 3, 3+) abhanden gekommen sind, dachte ich eigentlich darauf verzichten zu können. Ich hatte etwas mit meinen DSRL Kameras und mit meiner kleinen Sony Kompaktkamera herumgespielt. Verschiedenste Aufnahmen während der Motorradfahrt oder im Gelände, mit Spritzwasser und Dreck, gestalten sich damit allerdings ziemlich schwierig, will man die Geräte ja nicht beschädigen. Es galt also doch wieder ein robustes Ersatzgerät zu finden, mit dem dann wieder so richtig schön unbesorgt gespielt werden kann. Nach drei Generation der beliebten GoPro Familie sollte es auch etwas anderes sein. Eine Kamera welche einfacher zu handhaben ist und besser zu dem speziellen Einsatz am Motorrad passt.

Nach einiger Recherche ist es schließlich die Drift Ghost-S HD Actionkamera geworden. Interessant für mich war das wasserdichte Gehäuse (3M), das drehbare Objektiv, die Fernbedienung, das Display und die laut Papier guten Frameraten in Full-HD. Hier mal die Liste der Features von der Herstellerseite.

 

Features (Herstellerseite):

  • Low light sensitivity automatically adjusts
  • 60fps at 1080p / 120fps at 720p
  • 12MP CMOS Sensor
  • 2″ TFT Screen Corning™ Gorilla Glass™ setup, preview, play
  • Up to 3.5 hours battery life recording 1080p video
  • Photoburst/Timelapse capture 10 photos a second and more
  • Two-way Remote Control with 30 feet range
  • Built-in Microphone noise reducing and sensitivity adjustable
  • Rotatable Lens up to 300° – mount your Ghost-S anywhere
  • WiFi App
  • Video Tagging highlight up to 10 minutes of live video segments
  • External Mic plug in an external microphone for more directional control over your audio and an HDMI Input for straight to your TV viewing
  • Waterproof to 3m (9ft)* – We recommend using the Waterproof Case for best results

 

 

1080P 960P 720P WVGA
Framerate (FPS) 25 / 30 / 50 / 60 25 / 30 / 48 / 50 / 60 25 / 30 / 50 / 60 / 100 / 120 25 / 30 / 50 / 60 / 100 / 120 / 200 / 240
Field of View (FOV) 90° / 127° / 160° 160° 160° 160°

 

Erster Eindruck:

 

Ghost_s
Ghost-S mit Zubehör

 

Die Ghost-S kommt in einer schicken Verpackung daher. Alles nötige für den ersten Start liegt dem Lieferumfang bei. Die Kamera selber ist griffig und angenehm schwer. Im direkten Vergleich zur GoPro mit Gehäuse unwesentlich größer. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und das drehbare Objektiv lässt sich kinderleicht einstellen. Die Fernbedienung mag zuerst ziemlich groß erscheinen, in der Praxis freut man sich allerdings schon bald über die größeren Knöpfe. Von den Befestigungsklebern hätte ich mir noch mehr gewünscht, aber diese kann man schließlich auch nachkaufen. Mit dabei sind auch zwei Deckel für das Batterie- und Speicherkartenfach. Einer ist wasserdicht, der andere nicht, dafür bietet er Zugang zu Mikrofon- und USB-Anschluss.

 

 

Erster Praxistest:

 

 

Die Kamera macht einfach nur Spaß! Kaum ausgepackt – war der abgerundete Kleber schon am Motorradhelm befestigt und es ging ab in die Pampa. Mit Hilfe des drehbaren Displays und der Ghost-Handyapp (funktioniert einwandfrei) hatte ich auch schnell den Horizont richtig eingestellt. Eine wirklich super geschickte Sache, was die Kamera von seinen Verwandten abhebt. Keine komischen Gelenke und Abstandhalter mehr! Da ich die Kamera unbedingt zur Fahrbahnmitte haben wollte, sitzt sie nun „auf dem Kopf“ und seitlich am Helm. Dies mag komisch erscheinen, funktioniert in der Praxis aber ganz problemlos. Die Fernbedienung hatte ich am Handgelenk befestigt. Diese signalisiert durch verschiedene LED’s den aktuellen Kamerastatus und lässt sich auch mit den Motorradhandschuhen super leicht bedienen. Die Synchronisierung ging auch kinderleicht und fix. Zusätzlich ertönt bei einem Tastendruck auch ein Tonsignal, was auch noch unter dem Helm gut zu hören ist. Die Handhabung ist also kinderleicht und somit insbesondere als Zweiradfahrer auch sicher.

Ich hatte das Setup so zu Tag und Nacht getestet. Kein Suchen von Knöpfen mehr oder ein Wundern, welcher Modi denn nun gerade aktiviert ist. Knopf drücken > auf das Wesentliche konzentrieren -> sicher fahren -> sich über schöne Aufnahmen freuen. Punkt.

 

Kaum Zuhause angekommen wurden die Bilder und Videos auch gleich auf meinen Rechner geladen. Für meine Fotografie benutze ich Lightroom und für meine Videos Final Cut Pro X. Ich speichere Video- und Fotodateien immer in getrennten Ordnern ab. Leider speichert die Ghost-S für die Vorschau der Aufnahmen kleinere THM-Dateien im jeweiligen Bild- oder Videoformat ab. Das ist nun eigentlich gar nicht schlimm, würden die Dateien in einem getrennten Ordner abgelegt. So kann nämlich sowohl LR als auch VC nicht erkennen, ob die Dateien wichtig sind oder eben nicht. Für ein kommendes Softwareupdate wäre ein getrennter Ordner für die Vorschaudateien eine gute Idee. Vielleicht gibt es dafür ja auch schon einen Workaround.

So oder so – nach der etwas lästigen Aussortiererei kann die Bearbeitung los gehen. Die Videoqualität ist erwartungsgemäß sehr gut. Auch die Bilder lassen sich durchaus sehen. Das Video weiter oben wurde im VIVID und LOW LIGHT Mode aufgenommen. Angemerkt muss noch werden, dass die 60FPS interlaced sind. Auf der Herstellerseite findet man leider keine Informationen darüber. Gut – progressives Material wäre schöner gewesen. Aber irgendwo scheint man kleine Abstriche machen zu müssen. Schade, dass Drift hier keine Transparenz bietet. Aufnahmen mit halber Abspielgeschwindigkeit (Zeitlupe) sehen aber trotzdem noch sehr gut aus. Zu sehen gleich zu Beginn von Sundown Diamanti.

 

Noch Mehr PraxIS:

 

Schuss aus der Hand
Schuss aus der Hand

 

Drei Meter wasserdicht: Auch das muss natürlich getestet werden. Ich hatte die Kamera nun schon einige Male beim Schwimmen und Wasserfallklettern (Videos folgen) dabei. Auch eine normale Regenfahrt steckt das Gehäuse ohne weiteres weg. Das die Ghost-S dabei kein extra Gehäuse benötigt ist einfach nur super. Somit spart man sich viel Luft im Gepäck und auch hier wird die allgemeine Handhabung wieder so einfach wie möglich gestaltet.

Die Menüführung ist durch das Display super übersichtlich. Ohne groß die Details zu erklären zu müssen, wird jeder Foto- und Videobegeisterte in wenigen Minuten alle gewünschten Funktionen finden. Auch ein großer Vorteil im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten.

 

 

Die Audioaufnahmen sind akzeptabel so lange das Gerät nicht direkt im Wind steht oder störender Lärm (hier der Motor) auftritt. Seitlich am Motorradhelm sind die Tonaufnahmen nicht zu gebrauchen. Wer guten Ton will kann immer noch ein externes Mikrofon mit anschließen. Eine Option die ich wohl bald auch selber einmal testen werde.

Das Befestigungssystem funktioniert gut, man sollte aber immer noch einen Blick auf die einrastenden Bügel werfen. Seitlich am Helm ist es für mich kein Problem die Kamera während der Fahrt zu entrasten und für kurze „Selfieaufnahmen“ zu nutzen. Natürlich nur wenn es die Verkehrssituation zulässt. Ein Klick und die Kamera rastet wieder butterweich im Halter ein. Da gerade solche Aufnahmen immer sehr eindrucksvoll sind finde ich den Halter einfach genial. Vom Vorteil ist auch das Standard-Kameragewinde. Dieses verwende ich gerne in Verbindung mit einem kleinen Tripot.

 

 

Die Kamera bietet verschiedene Kameramodi. Testen konnte ich die Einzelbildaufnahme, Video, Zeitrafferaufnahmen und den Treckingmodus. All dies funktioniert wie es soll. Besonders interessant ist der Treckingmodus. Hierbei läuft die Kamera ständig in einer Schleife. Bei einem Tastendruck werden je nach Voreinstellung die letzten und aktuellen Sekunden bzw. Minuten der Aufnahme gespeichert. Auch wieder ein Feature, was zur Fahrsicherheit beiträgt, da man ganz unbesorgt interessante, schwierige Passagen meistern kann und danach in aller Ruhe den Playknopf drückt. Beide Daumen nach oben hierfür.

 

Fazit:

 

Ghost-S Seitlich
Ghost-S Seitlich
Ghost-S Überkopf
Ghost-S Überkopf

 

Man könnte sicherlich noch mehr über die Kamera schreiben. Wichtig war für mich eine Kamera zu finden, die ich sicher während dem Motorradfahren handhaben kann. Mit dem sehr gut durchdachten System bietet die Drift-S genau das, was die meisten Biker suchen werden. Die Kamera steht nicht sonderlich vom Helm ab, ist robust, kinderleicht zu handhaben und die Aufnahmen stehen anderen Helmkameras in nichts nach. Das drehbare Objektiv ist einfach genial und in Verbindung mit dem eingebauten Display hat man schnell die optimale Kameraperspektive gefunden.

Die angegebene Akkulaufzeit konnte ich soweit bestätigen. Drei Stunden sorglos Filmen- oder Fotografieren. Auch entlädt sich der Akku nicht über mehrere Tage, wie es leider bei der GoPro der Fall ist. Auch die Fernbedienung, einmal über USB-Geladen, funktioniert über mehrere Stunden.

Durch mehrere Halter lässt sich die Kamera ganz universell benutzen. Der Kreativität ist hier keine Grenze gesetzt. Gerade wer interessante Videos erstellen will, wird sich mehr als nur Footage aus der Helmperspektive wünschen.

Für die etwas lästige Fileanordnung lässt sich sicherlich noch eine Lösung finden. Dies war unterm Strich auch der einzig negative Punkt der mir aufgefallen ist.

 

Hier gibt es die Kamera gerade für 332.-€ zu erwerben. Mit jedem Kauf unterstützt ihr Freiheitenwelt und mein Projekt ein klein wenig und zahlt keinen Cent mehr. Danke!

 

 


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5 Kommentare on Drift Ghost-S im Test. Beste Kamera für Motorradfahrer.

  1. Die GoPro-Kameras legen u.a. aber auch thm-Dateien im selben Ordner an, hat Dich das da auch gestört?

    Mich selbst stört sowas nicht, da ich generell nicht auf automatische Imports usw stehe und die nötigen Videodateien zunächst händisch von der Speicherkarte lade, um sie später weiterzuverarbeiten.

      • Es kann sein, dass die erst ab einem bestimmten Firmware-Stand dazu kamen. Bei der GoPro 2 evtl. mit der Unterstützung für das Display, das ist schon möglich. Ich habe aber kein Display und habe bei GoPro 2 und 3 das eigentlich schon immer, wimre.

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