Kaum einen Tag hier lebt man sich doch ziemlich schnell ein. Das Campleben nimmt seinen Lauf und allgemein werden noch viele Vorbereitungen für den Bohrbetrieb getroffen. Alle wusseln so vor sich hin und tun, wie schon immer hier, das was sie tun müssen.
Morgens war ich mit kleineren Reparaturen an der Elektroinstallation und einer GPS Einheit beschäftigt. Auch ein Solarpanel wollte gefixt werden. Nicht sonderlich aufregend, aber für den Anfang doch ein paar kleine Erfolge.
Da ich noch einige Kleinigkeiten organisieren musste und ohnehin mit dem Skidoo im Camp unterwegs war hab ich den Amerikanern noch einen Besuch abgestattet. Zu viert sind diese gerade dabei eine Traverse zur Summit Station der US zu fahren. Unglaublich was für ein Kettenfahrzeug die hier am Start haben. Damit transportieren die Kollegen Tonnen von Ausrüstung und Treibstoff quer durch Grönland. Sehr beeindruckend. Ich ließ es mir nicht nehmen das Ganze genauer anzusehen und ein bisschen Smalltalk zu halten.
Kurz vor dem samstags Dinner wurde noch ein erster Testlauf des Bohrers gefahren. Ein bisschen mehr als einen Meter konnte gebohrt werden bevor das Gerät wieder hochgezogen werden musste. Immerhin etwas.
Die niedrigen Temperaturen stören eigentlich nicht wirklich und man nimmt es einfach so hin wie es gerade ist. Nachts stört mich am meisten die Sonne. Die kann man hier ja nicht abschalten. Aber auch daran wird man sich gewöhnen können. Von meinem Zelt aus habe ich freie Sicht auf die weite Schnee- und Eiswelt.
Für das heutige Abendessen putzt sich jeder heraus. In meinem Fall bedeutet dass, schwarzes Jacke und bunte Krawatte. Nicht die schönste, aber das stört hier wohl niemanden. Bin gespannt auf die Feier danach und was sonst noch so alles passiert.
Leo, alte Keule!!!R-E-S-P-E-C-T!!! Wie kommt man denn zu so nem Job????
Eigentlich wollte ich einfach nur mal in die Antarktis – hat sich nun halt so ergeben. Beschweren tu ich mich nicht ;-)