Über ein Metalgerüst geht es 8 Meter in die Tiefe. Mitten in das Eis wurde das Drill- und Sciencetrench gebaut. Jeweils 6 Meter breit, 20 Meter lang. 77,5° Nord 51° West. Die Wände bestehen aus hartem Schnee und Eis, welche die Hallen gnadenlos auf Temperaturen unter -20° abkühlen. Spezielle Lagerräume werden mit Rohren aus tieferen Firnschichten noch weiter abgekühlt. Sobald die Temperaturen über -15° steigen springen noch extra Ventilatoren an. Die Luft ist angenehm trocken und frisch. Licht wird künstlich über elektrische Dampflampen und kleine Leuchtstoffröhren gespendet. Die Halle des Eisbohrers bringt noch einen eigenen Geruch der Bohrflüssigkeit mit sich. Eine Mischung aus Kokos, Alkohol und Schmieröl.
Am Ende der quietschenden, wackelnden Leiter angekommen steht man direkt vor der großen Kabelspule welche 3000m Stahlseil für den Bohrer führt. Ein Stück weiter hinten liegt der 11 Meter lange Eisbohrer auf einer soliden, horizontal zu vertikal verstellbaren, Metalkonstruktion. Der zylindrische Bohrer ist beidseitig zugänglich. An den Wänden befinden sich über die ganze Länge Werkbänke. Mit der Zeit sind sie schon ein Teil der Schneewände geworden. Als würden sie sich förmlich an diese anlehnen und ausruhen. Alles liegt voll mit Werkzeug und Metallkomponenten des Bohrers. Unter den Tischen stehen wild Alu- und Kunststofftruhen umher. Durch die Bohrflüssigkeit ist alles schmierig und klebrig. Alles Plastik ist aufgeweicht und ausgebleicht.
Zur Mitte der Metalkonstuktion geht es noch einmal 6 Meter in die Tiefe. In vertikaler Stellung befindet sich der Bohrer direkt über dem Bohrloch. Wie in enge Katakomben kann man über eine abenteuerliche Leiterkonstruktion hinabsteigen. Absolute Ruhe und Enge erwartet einen dort unten. Über eine kleine Plastikklappe kann das 1850 Meter tiefschwarze Loch geöffnet werden. Ein selten besuchter Ort.
Am Ende der Halle befindet sich eine zweite, größere Kabine, dem Workshop für die Mechaniker. Zuvor, zwischen der Werkstatt und der Eisbohreinheit, steht noch eine Holzkonstuktion. Sie dient zum ablegen verschiedener Bohrkomponenten. Feucht, klebrig und schmierig ist es dort.
Rechts, in der Mitte der Halle, ist eine kleine beheizte Kabine diagonal in die Wand eingelassen. Sämtliche Steuerelektronik, Computer und Bohrelektrik befindet sich dort. Ein kleiner vollgekritzelter Tisch bietet Platz für all das. Auf kleinen Hockern kann man es sich für die Arbeit bequem machen. In der Ecke steht eine kleine Stereoanlage. Über mehrere Glasscheiben kann man das ganze Geschehen draußen gut beobachten. Zu 2 ist es bequem, zu 3 angenehm, zu 4 kuschelig und zu 5 gepackt.
Ein schöner Arbeitsplatz!