Spät abends, schon nach 9 Uhr. Taylor, Myriam und ich warten draußen auf den Flieger. Wie immer ist es kalt und trocken. Die Landebahn liegt noch ein gutes Stück abseits. Wir quatschen über dies und das. Reisen, Musik, Freundin und das Leben in der Heimat. Ganz normal für uns, so ein Chat im Nirgendwo. Die Zeit vergeht. Weit und breit kein Flugzeug in Sicht. Das grönländische Innlandeis begegnet uns mit der bekannten Ruhe. Stille. Kein Rotorgeräusch zu hören. Eigentlich sollte die Twin Otter doch bereits hier eingetroffen sein. Komisch.
Ich bin ganz gespannt da ich bis jetzt noch keines dieser Maschinen im Eis habe landen sehen. Es passiert erst mal nichts, wir verkriechen uns wieder in den Dome. Passt man nicht auf kann man doch ganz schön schnell auskühlen. Besonders wenn man mal nicht die dicken Polaranzüge tragen will. Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Spiel.
Mit über 2 Stunden Verspätung trifft das Flugzeug ein. Wir hatten schon gar nicht mehr daran gedacht. Fast schon fertig geparkt stand der Flieger da bis ich vor Ort war. Im Vergleich zu den schweren Herkules Maschinen kommt die Otter eher filigran daher. Speziell ausgerüstet sind sie für den Betrieb in arktischen Regionen. Die Piloten packen die beiden Rotoren noch in Dicke Heizdecken ein. Taylor ist bei mir, wir verfolgen deren Arbeit. Irgendwie spannend. Vielleicht dürfen wir ja bald mal eine Runde mitfliegen.