Copyright ©2019 - Freiheitenwelt - Martin Leonhardt info@freiheitenwelt.de

Nichts besonderes

Trench Bohren
Der Weg ins Bohrtrench

Sonntage. Nach der langen Party gestern gibt es einige Anlaufschwierigkeiten. Gut zu sehen das ich nicht der einzige bin, welcher halb ferngesteuert durch die Gegend läuft. Sonntags ist immer Brunch Tag und in der Küche bedient man sich einfach selber. Ich schlage 3 Eier, welche ich gut würze, in die Pfanne und schmeiße den Toaster an. Gefüttert mit 4 Scheiben Weißbrot glüht er vor sich hin. Der Kaffee ist auch schon fertig und dampft munter aus der Stahlkanne. Ein aromatischer Geruch des italienischen Gewürzes verbreitet sich langsam im Dome. Da wird man doch langsam wach. Sobald die Eier fertig sind setzte ich mich zu Tisch und lasse mir viel Zeit beim Essen. Hans Christian setzt sich dazu, was die ruhige Stimmung aber keineswegs beeinflusst. Auch er hat noch mit sich zu kämpfen und blättert wahllos in einer alten Ausgabe von National Geographic herum. Anscheinend findet er einen interessanten Artikel über Bissons.

Adrian und Traver stapfen eine gute Zeit vor mir zum Trench. Unten ankommen ist der Eisbohrer schon auf dem Weg nach unten. Ich geselle mich zu Ihnen in die kleine Drillkabine. Man quatscht über den gestrigen Abend und amüsiert sich darüber. Nach Murphys Gesetzt sind es genau solche Tage an denen es Ausfälle gibt. Und genau das war 10 Minuten später der Fall. Plötzlich fällt die Tiefen- und Geschwindigkeitsanzeige aus. Irgendwo auf halben Weg zum Grund. Sofort stoppen wir den Bohrer um das Problem zu lokalisieren. Ich stelle fest, dass die kleine Kupplung des elektronischen Drehgebers gebrochen ist. Fast freue ich mich das endlich einmal was passiert. Wir beraten uns kurz und entscheiden weiter vor zu stoßen. Anhand des mechanischen Tiefenmessers soll der Lauf, mehr oder weniger blind, fortgesetzt und nebenbei die Kupplung repariert werden.

In der kleinen Werkstatt wird der Drehgeber mit einigen Modifikationen wieder zum laufen gebracht. Am meisten Zeit verbringe ich damit geeignete Ersatzteile zu finden. Diese passen natürlich, wie soll es auch anders sein, nicht wirklich. Kann man nichts machen, hier im Eis muss man eben einfach mit dem arbeiten was gerade da ist. Hundertprozentig ist die fertige Konstruktion nicht wirklich, aber sie funktioniert. Auch Adrian meistert seinen ersten Blindflug perfekt. Sobald der Bohrer wieder an der Oberfläche ist montiere ich den Geber und fahre noch einige kleine Testläufe.

Abends entspannen wir beim Filmabend. Heute läuft der neue Star Trek. Alle haben ihren Spaß, zumal es in dem Film stellenweise auch um das Bohren geht. Zwar werden dort ganze Planeten durchbohrt und zerstört, aber eine gewisse Singularität kann doch gezogen werden.

In dem Sinne. „Scotty – prepare the drill“.

Kommentar verfassen

Zuvor im Blog!
Stinkstiefel Es ist wieder einmal Samstag, der vorletzte. Grundsätzlich ist die Stimmung im Camp an diesem…