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Auf zum Horizont

Schlittenfahrt

Wie oft war ich schon dagesessen und vom weiten Horizont der Arktis um uns herum begeistert. Der Ferne, den Dimensionen. Der schlichten Schönheit dieser endlosen Weite. Diesem Nichts was mich so magisch anzieht und fasziniert.

Im täglichen Stationsleben verliert man leicht das Bewusstsein darüber, wo man sich eigentlich befindet. Zu normal wird die Welt um einen herum. Man konzentriert sich auf seine Aufgaben und die Mitmenschen im Camp. Wandelt zwischen Maindome, Zelt und seinem Arbeitsplatz hin und her. Alles im Rahmen eingespielter Zyklen, welche hauptsächlich durch die festen Pausenzeiten bestimmt werden.

Seit einigen Tagen hat sich das für mich etwas geändert. Neue Tätigkeiten, neue Ziele. Der Horizont hat sich erweitert. Täglich ist er unser Ziel, wenn wir hinaus fahren um wissenschaftlichen Messungen nachzugehen. Auf einmal blicke ich nicht mehr vom Camp hinaus in die Weite sondern zurück. Nur noch unscheinbar klein ist der markante Dome zu erkennen. Nach einigen Kilometern ist er gänzlich verschwunden. Einfach weg.

Eine weiße Linie zieht sich 360 Grad um uns herum. Nichts. Einfach Nichts scheint uns mehr zu umgeben. Die weiche Schneelandschaft weiß sich brillant zu präsentieren. Schneekristalle funkeln in allen Farben. Dazu ein leicht bewölkter blauer Himmel und unser täglicher Superstar, die Sonne.

Es fühlt sich anders an unser Zuhause aus dem Sichtfeld zu verlieren. Geradezu winzig klein und unbedeutend ist man im Vergleich zu diesem Ort. Nach dem Horizont ist noch lange nicht Schluss. Über hunderte von Kilometern wird sich nicht viel ändern.

Alleine wäre man hier draußen verloren. Bloß nicht verlaufen.

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