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1000 Diamanten

1000 Diamanten im Schnee von Grönland
1000 Diamanten im Schnee von Grönland

1000 Diamanten. Nein, eigentlich sollte es hunderttausende, ach was, eine Millionen Diamanten heißen. Unzählbar sind sie, die Reflektionen dieser Tage an der Schneeoberfläche. Durch Niederschlag und Kälte hat sich ein Meer aus Eiskristallen gebildet. Je nach Sonnenstand ändern sie ihre Farben. Blau, Grün, Rot, alles ist dabei. Eigentlich ein ganz normales Phänomen, hier im ewigen Schnee. So markant wie heute waren die Kristalle allerdings noch nie zu sehen. Zumindest nicht für meine Augen.

Wir sind unterwegs mit dem Schneemobil. Tanja und ich auf Forschungsmission. Der Sonne entgegen brausen wir über die Schneedecke. Dem breiten Schneehighway entlang. Ziel ist eine GPS Markierung irgendwo dort draußen. Orientierungspunkte gibt es nicht. Die Kristalle glitzern und funkeln um die Wette. Durch die Fahrt befinden sie sich für unsere Augen im ständigen Wechsel. Als würden wir über einen riesigen, weißen Diamantenteppich schweben. Ich bin einfach nur begeister von dem Anblick. Jeden Meter dieser Fahrt sauge ich auf und genieße ich.

„So wie heute hab ich das Glitzern noch nie zu Augen bekommen“, gebe ich Tanja zu versehen. Sie nickt und stimmt mir zu. „Wunderschön, hab ich auch selten so gesehen“. Das will was heißen, war sie doch für 15 Monate in der Antarktis unterwegs und kennt wahrscheinlich hunderte Namen für Schnee und Eis. Selten ist also bestimmt selten. Wobei – hier ist Grönland und nicht die Antarktis. Ist bestimmt alles ganz anders. Ach egal. Jetzt sind wir hier. Wir blicken weiter hinaus.

Abends verlasse ich noch einmal das Camp um die Kristalle irgendwie in ein Bild zu packen. Ein schwieriges, wenn nicht sogar unmögliches, Unterfangen. Mit Filtern, Sonnenbrille und Kamera spiele ich herum. Es gelingt mir nicht. Kommt noch dazu, dass die Sonne tief steht und das Glitzerwunder des Nachmittags schon lange vergangen ist. Die bunten Reflektionen wollen den Rahmen einfach nicht füllen. Ich gebe auf, laufe ein Stück hinaus um die Abendstimmung zu genießen. Das Foto entsteht.

Manche Momente kann man scheinbar nur in seinen Erinnerungen festhalten. Eigentlich ein beruhigender Gedanke. Schlecht für euch! Das Glitzermeer bleibt euch wohl vorenthalten. Vielleicht ein andermal!

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